Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Was ist B196?
- Voraussetzungen für B196
- Welche Fahrzeuge darfst du mit B196 fahren?
- Kosten der B196-Erweiterung
- Dauer & Ablauf der B196-Erweiterung
- Vorteile & Nachteile von B196
Einführung: Was ist B196?
Du hast einen Autoführerschein (Klasse B) und willst „125er-Luft“ schnuppern – ohne volle Motorradprüfung? Genau dafür gibt’s B196, eine Erweiterung deines B-Scheins. Nach einer kompakten Fahrschulung darfst du in Deutschland Krafträder der Klasse A1 fahren: bis 125 cm³, max. 11 kW und Leistungsgewicht ≤ 0,1 kW/kg – plus bestimmte Dreiräder bis 15 kW.
Das Besondere: Es gibt keine theoretische und keine praktische Prüfung. Stattdessen absolvierst du mindestens 9 Unterrichtseinheiten à 90 Minuten (4× Theorie, 5× Praxis) in der Fahrschule – danach wird dir die Schlüsselzahl 196 zur Klasse B eingetragen.
Wichtig zu wissen:
- Gültigkeit: B196 gilt nur in Deutschland (nationale Schlüsselzahl). Im Ausland brauchst du regulär A1 – Ausnahmen/Äquivalente anderer Länder gelten nicht automatisch für deutsche Fahrer.
- Kein „Aufstieg“: B196 ist keine Motorradklasse. Ein direkter Aufstieg auf A2/A ist damit nicht möglich (für den Weg nach oben brauchst du A1/A2).
- EU-Thema in Bewegung: Es gibt Diskussionen/Pläne, die B196-Fahrberechtigung EU-weit anzuerkennen – Stand heute bleibt es aber bei „Deutschland only“.
B196 ist dein Fast-Track zur 125er: kurze Schulung, kein Prüfungsstress, sofort legal 125 cm³ & 11 kW – innerhalb Deutschlands. Wenn du pendeln willst, Stau satt hast oder einfach entspannt einsteigen möchtest, ist das deine Abkürzung.
Voraussetzungen für B196
Kurz gesagt:
Wenn du 25+ bist, seit 5 Jahren Autoführerschein hast und bereit bist für ein paar Fahrschulstunden, steht deinem 125er-Abenteuer nichts mehr im Weg.
Bevor du dich in den Sattel schwingst: Es gibt ein paar klare Spielregeln. Keine Sorge, die Liste ist überschaubar.
✅ Mindestalter
Du musst mindestens 25 Jahre alt sein. Jünger geht leider nicht – auch nicht mit viel Fahrpraxis.
✅ Führerschein-Klasse B
Logisch: Ohne Autoführerschein kein Upgrade. Du brauchst mindestens 5 Jahre Fahrpraxis mit Klasse B. Die Zeit beginnt ab dem Tag, an dem du deinen Führerschein bekommen hast.
✅ Fahrschule statt Prüfung
Prüfungsstress? Fehlanzeige. Stattdessen machst du eine Fahrschulung mit 9 Unterrichtseinheiten (4× Theorie, 5× Praxis). Danach bekommst du von der Fahrschule eine Bescheinigung.
✅ Eintrag in den Führerschein
Mit dieser Bescheinigung gehst du zur Führerscheinstelle. Dort wird dir die Schlüsselzahl 196 eingetragen. Erst ab diesem Moment bist du offiziell berechtigt, loszufahren.
❌ Kein EU-Upgrade
Wichtig: B196 gilt nur in Deutschland. Im Ausland bringt dir die Schlüsselzahl (noch) nichts.
Welche Fahrzeuge darfst du mit B196 fahren?
Kurz gesagt
Mit B196 sitzt du auf allem, was in die Klasse A1 fällt. Aber lass uns das mal knackig aufdröseln.
🏍️ Motorräder & Roller bis 125 cm³
- Hubraum: maximal 125 cm³
- Leistung: maximal 11 kW (≈ 15 PS)
- Leistungsgewicht: höchstens 0,1 kW pro kg
Das heißt: flotte 125er-Maschinen, die im Alltag mehr als ausreichen – vom City-Roller bis zum Naked Bike.
🛵 Typische Beispiele
- Roller: Honda PCX 125, Yamaha NMAX
- Motorräder: KTM Duke 125, Yamaha MT-125, Honda CB125R
- Vielseitig: Suzuki Burgman 125 (Roller mit Langstrecken-Feeling)
⚠️ Wichtiger Hinweis zu Dreirädern (L5e)
- Dreirädrige Kfz (L5e) darfst du mit Klasse B fahren – ohne B196.
- Über 15 kW nur, wenn du mindestens 21 bist.
Beispiel: Viele 3-Rad-Roller (z. B. Piaggio/Peugeot-Trikes) fallen hier drunter.
❌ Was NICHT geht
- Keine 125er mit mehr als 11 kW
- Keine schweren Motorräder (A2/A)
- Kein EU-Ausflug mit der B196-Erlaubnis
Kosten der B196-Erweiterung
Die Frage aller Fragen: Was kostet mich der Spaß?
Die Antwort: Es hängt von deiner Fahrschule ab – aber wir können die Posten klar aufschlüsseln.
🏫 Fahrschule
- Pflichtstunden: 4× Theorie, 5× Praxis
- Preisrahmen: meist 500 bis 900 €
(Unterschiede je nach Region & Fahrschule)
👉 Pro-Tipp: Manche Fahrschulen bieten Pauschalpakete an, andere rechnen jede Fahrstunde einzeln ab.
🗂️ Verwaltungsgebühren
- Antrag bei der Führerscheinstelle: ca. 30–50 €
- Eintragung „Schlüsselzahl 196“ in den Führerschein: ca. 25–40 €
👉 Insgesamt kannst du hier mit 50–100 € rechnen.
🧤 Zusätzliche Kosten (oft vergessen!)
- Schutzkleidung: Helm, Handschuhe, Jacke, ggf. Schuhe → ab 300 € (nach oben offen)
- Motorrad oder Roller: Neu oder gebraucht – große Spanne (1.500–4.000 € für solide 125er)
- Versicherung: Haftpflicht ab 60–150 € pro Jahr, mit Teilkasko entsprechend mehr
- Steuern: Entspann dich – 125er sind steuerfrei. Ein echter Pluspunkt für die laufenden Kosten!
💰 Gesamtüberblick
- Fahrschule + Gebühren: meist 600–1.000 €
- Mit Ausrüstung & Bike: realistisch 1.500–4.000 € Startbudget
👉 Kurz gesagt:
Die reinen „Papierkosten“ für B196 sind überschaubar. Teuer wird’s erst, wenn du gleich voll einsteigst mit Bike + Gear. Aber hey: Das Grinsen unterm Helm ist unbezahlbar. 😎
Dauer & Ablauf der B196-Erweiterung
Wie lange dauert das Ganze eigentlich – und was passiert Schritt für Schritt?
Hier die schnelle Übersicht:
⏳ Dauer
- Pflichtumfang: 9 Unterrichtseinheiten à 90 Minuten
- 4× Theorie
- 5× Praxis
- Gesamtdauer: Wenn du Gas gibst, kannst du B196 in 1–2 Wochen durchziehen.
- Realistisch: Viele Fahrschulen planen 2–4 Wochen, je nach Terminen und Verfügbarkeit.
👉 Wichtig: Es gibt keine Prüfung. Nach der Fahrschule geht’s direkt zur Führerscheinstelle.
🛠️ Ablauf Schritt für Schritt
- Anmeldung bei der Fahrschule
- Du meldest dich an, legst Führerschein & Ausweis vor.
- Die Fahrschule prüft deine Voraussetzungen (25 Jahre + 5 Jahre B-Fahrpraxis).
- Theorieunterricht (4× 90 Minuten)
- Themen: Fahrphysik, Technik, Sicherheitskleidung, Besonderheiten von Motorrädern.
- Praxisunterricht (5× 90 Minuten)
- Grundübungen (Slalom, Bremsen, Ausweichen)
- Stadtverkehr & Landstraße
- Bescheinigung der Fahrschule
- Nach den Pflichtstunden bekommst du eine Bescheinigung.
- ⚠️ Wichtig: Mit dieser Bescheinigung darfst du noch nicht 125er fahren!
Erst wenn die Schlüsselzahl 196 im Führerschein eingetragen ist, bist du offiziell berechtigt.
- Eintragung bei der Führerscheinstelle
- Du reichst die Bescheinigung ein → die Behörde trägt dir B196 in den Führerschein ein.
- Du bekommst einen neuen Führerschein oder einen Eintrag per Sticker.
- Manche Behörden bieten für eine kleine Gebühr einen vorläufigen Führerschein an → damit darfst du im Idealfall noch am selben Tag losfahren.
👉 Kurz gesagt:
Vom ersten Theoriekurs bis zur Eintragung im Führerschein liegen oft nur ein paar Wochen. Danach heißt’s: Helm auf, Schlüssel drehen, losfahren! 🏍️💨
Vorteile & Nachteile von B196
Bevor du dich für B196 entscheidest, lass uns kurz die Plus- und Minuspunkte abwägen.
✅ Vorteile
- Keine Prüfung
Kein Theorie-Büffeln, kein Prüfungsstress. Schulung reicht. - Schnell erledigt
Meist in 1–3 Wochen durchgezogen → und du sitzt auf der 125er. - Mehr Mobilität
Perfekt fürs Pendeln, kleine Touren oder einfach mehr Flexibilität. - Kosten im Rahmen
Mit 600–1.000 € günstiger als ein „voller“ Motorradführerschein. - Motorrad-Feeling light
Du bekommst echtes Zweirad-Feeling – ohne direkt in die großen Klassen einzusteigen. - Einfacher Einstieg
125er sind leicht, wendig und verzeihen mehr Fahrfehler → ideal für Neulinge.
❌ Nachteile
- Nur in Deutschland gültig
B196 ist eine nationale Sonderregelung. Im Ausland → nicht erlaubt. - Kein Aufstieg
Mit B196 kommst du nicht automatisch in die nächste Motorradklasse (A2/A). - Leistungsgrenze
Max. 11 kW / 125 cm³ – das reicht für die Stadt und Landstraße, aber nicht für lange Autobahnfahrten oder schwere Touren. - Trotzdem laufende Kosten
Versicherung, Ausrüstung, Sprit – das läppert sich.
👉 Kurz gesagt:
B196 ist der schnelle, einfache Weg zum Zweirad-Feeling – aber eben auch eine Komfortlösung mit klaren Grenzen. Wer mehr will (Leistung, Ausland, „großes Motorrad“), muss langfristig doch auf A2 oder A gehen.